Erstellen von logischen Laufwerken

Unter Übersicht über die Assistenten in der ACU-Hilfe erhalten Sie weitere Informationen zu Links und Benutzeroberflächen, die für alle Links der Konfigurationsassistenten gelten.

In den folgenden Bildschirmen kann ein logisches Laufwerk erstellt werden, das den freien Speicher in einem der verfügbaren Arrays nutzt, seine Größe, die Fehlertoleranz oder der RAID-Level, die maximale Größe des Boot-Sektors und die Stripe-Größe definiert werden. Außerdem kann der Array-Beschleuniger aktiviert bzw. deaktiviert werden, sofern dieser unterstützt wird.

Warnung: Dies gilt nur für Systeme mit Fibre Channel-Controllern.

  • Das Betriebssystem Microsoft Windows NT 4.0 kann nicht mehr als acht logische Laufwerke anzeigen, auch wenn mehr als acht logische Laufwerke vorhanden sind. Hewlett-Packard empfiehlt die Installation des Service Pack 5, womit mehr als acht logische Laufwerke unterstützt werden.

Der erste Schritt besteht darin, den freien Speicher zum Erstellen eines neuen logischen Laufwerks aus der Liste der Arrays auszuwählen, indem Sie das entsprechende Optionsfeld aktivieren.

Der zweite Schritt besteht darin, die Fehlertoleranz für das neue logische Laufwerk aus der Liste der verschiedenen Optionen auszuwählen.

Fehlertoleranz

Hinweis: Manche RAID-Typen stehen nur als Optionen zur Verfügung, wenn auf dem Controller ein Enabler enthalten ist, der diese bestimmte RAID-Wahl ermöglicht. Dies sind insbesondere RAID 4 - Datenschutz und RAID 6 (ADG) - Erweiterter Datenschutz. Falls auf dem Controller ein Enabler vorhanden ist, stehen auch die entsprechenden Optionsfelder zur Verfügung.

RAID 0 - Keine Fehlertoleranz
Dieses Optionsfeld ermöglicht höchste Kapazität und Leistung ohne Datenschutz. RAID 0 bietet Datenverteilung ohne Fehlertoleranz. Bei Aktivierung dieser Option für ein beliebiges logisches Laufwerk kommt es für dieses logische Laufwerk zu einem Datenverlust, wenn ein physisches Laufwerk ausfällt.

Da jedoch keine Kapazität des logischen Laufwerks für redundante Daten verwendet wird, bietet diese Methode höchste Verarbeitungsgeschwindigkeit und Kapazität. Sie können die Option "RAID 0" für Laufwerke aktivieren, für die hohe Kapazität und Geschwindigkeit erforderlich sind, die jedoch kein Sicherheitsrisiko darstellen.

RAID 1+0 - Laufwerksspiegelung
Diese Option bietet die beste Kombination aus Datenschutz und Leistung. RAID 1+0 (Laufwerksspiegelung) erstellt Fehlertoleranz durch Speichern von doppelten Datensätzen auf einem Laufwerkspaar. Für RAID 1+0 muss eine gerade Anzahl Laufwerke verwendet werden. Dies ist die aufwändigste Fehlertoleranzmethode, da 50 Prozent der Laufwerkskapazität erforderlich sind, um die redundanten Daten zu speichern. RAID 1+0 verteilt zunächst die Daten über die Hälfte der Festplatten und spiegelt dann diese Daten auf die andere Hälfte.

Bei Ausfall eines physischen Laufwerks stellt das gespiegelte Laufwerk eine Sicherungskopie der Dateien zur Verfügung, und normale Systemoperationen werden nicht unterbrochen. Für die Spiegelungsfunktion werden mindestens zwei Laufwerke benötigt. Bei einer Konfiguration mit mehreren Laufwerken (vier oder mehr) kann durch die Spiegelung der gleichzeitige Ausfall mehrerer Laufwerke überbrückt werden (vorausgesetzt, die ausgefallenen Laufwerke werden nicht aufeinander gespiegelt.)

RAID 5 - Verteilter Datenschutz
Diese Option bietet die beste Kombination aus Datenschutz und nutzbarer Kapazität. RAID 5 speichert Paritätsdaten auf allen physischen Laufwerken im Array und ermöglicht mehr simultane Leseoperationen und eine höhere Leistung als Datenschutz (RAID 4). Bei einem Laufwerksausfall verwendet der Controller die Paritätsdaten und die Daten auf den übrigen Laufwerken, um die Daten von dem ausgefallenen Laufwerk zu rekonstruieren. Das System arbeitet mit leicht reduzierter Leistung weiter, bis Sie das ausgefallene Laufwerk ersetzen.

RAID 5 erfordert ein Array mit mindestens drei physischen Laufwerken. Wie viel Kapazität eines logischen Laufwerks für Fehlertoleranz verwendet wird, hängt von der Anzahl der physischen Laufwerke im Array ab. In einem Array mit drei physischen Laufwerken werden beispielsweise 33 Prozent der gesamten Speicherkapazität der logischen Laufwerke für Paritätsdaten verwendet. Bei einer Konfiguration mit 14 Laufwerken sind es nur 7 Prozent.


RAID 6 (ADG) - Erweiterter Datenschutz
Dieses Optionsfeld steht nur zur Verfügung, wenn der Controller einen Enabler enthält. RAID 6 (ADG) ist die Fehlertoleranzmethode, die den höchsten Grad an Datenschutz bietet. Sie gleicht RAID 5 darin, dass Paritätsdaten über alle Laufwerke im Array verteilt werden. In RAID 6 (ADG) werden jedoch mehrere separate Gruppen von Paritätsdaten verwendet, und die Kapazität mehrerer Laufwerke wird für die Speicherung der Paritätsdaten verwendet. Der gleichzeitige Ausfall mehrerer Laufwerke wird daher in RAID 6 (ADG) toleriert, wohingegen RAID 4 und RAID 5 nur den Ausfall von einem Laufwerk verkraften können. RAID 6 (ADG)-Konfigurationen haben eine höhere Fehlertoleranz als RAID 1+0-Konfigurationen, da in RAID 1+0-Konfigurationen die Möglichkeit besteht, dass zwei aufeinander gespiegelte Laufwerke gleichzeitig ausfallen.

Die Leistung bei Lesevorgängen von RAID 6 (ADG) gleicht der von RAID 5, da alle Laufwerke Leseoperationen unterstützen können. Die Leistung bei Schreibvorgängen ist jedoch geringer als die von RAID 5, da die Paritätsdaten auf mehreren Laufwerken aktualisiert werden müssen. Die Leistung verringert sich weiter.

RAID 6 (ADG) erfordert ein Array mit mindestens 2+P physischen Laufwerken, wobei P die Anzahl der Laufwerke darstellt, die für die Speicherung von Paritätsdaten verwendet werden; in der Regel ist P = 2. Der Prozentsatz der gesamten Laufwerkskapazität, die für die Fehlertoleranz verwendet wird, ist gleich der Anzahl der Laufwerke, die für die Paritätsdaten verwendet werden, geteilt durch die gesamte Anzahl der physischen Laufwerke. Zum Beispiel werden in einem Array mit fünf physischen Laufwerken, das zwei Paritätslaufwerke hat, 40 Prozent der gesamten Speicherkapazität der logischen Laufwerke für Fehlertoleranz verwendet. Bei einer Konfiguration mit 14 Laufwerken, die ebenfalls zwei Paritätslaufwerke enthält, werden nur 14 Prozent der Speicherkapazität für Fehlertoleranz verwendet.

Hinweis: Manche Controller unterstützen diese Option nicht. In diesem Fall steht die Option RAID 6 (ADG) (Erweiterter Datenschutz) auf diesem Bildschirm nicht zur Verfügung.


RAID 4 - Datenschutz
Dieses Optionsfeld steht nur zur Verfügung, wenn der Controller einen Enabler enthält. RAID 4 ist eine Methode, die Datenzuverlässigkeit gewährleistet und nur einen geringen Prozentsatz der Speicherkapazität der logischen Laufwerke verwendet. Ein angegebenes einzelnes physisches Laufwerk enthält Paritätsdaten. Bei einem Laufwerksausfall verwendet der Controller die Daten auf dem Paritätslaufwerk und die Daten auf den übrigen Laufwerken, um die Daten von dem ausgefallenen Laufwerk zu rekonstruieren. Dadurch kann das System mit leicht reduzierter Leistung weiterarbeiten, bis Sie das Laufwerk ersetzen.

RAID 4 benötigt mindestens drei physische Laufwerke (zwei Datenlaufwerke und ein Paritätslaufwerk) in einem Array. Wie viel Kapazität eines logischen Laufwerks für Fehlertoleranz verwendet wird, hängt von der Anzahl der physischen Laufwerke im Array ab. In einem Array mit drei physischen Laufwerken werden beispielsweise 33 Prozent der gesamten Speicherkapazität der logischen Laufwerke für Fehlertoleranz verwendet. Bei einer Konfiguration mit 14 Laufwerken sind es nur 7 Prozent.

Einige neue Controller oder Firmware-Versionen unterstützen diese Option möglicherweise nicht mehr. In diesem Fall steht die Option RAID 4 (Datenschutz) nicht zur Verfügung.

Der dritte Schritt besteht darin, die Stripe-Größe für das neue logische Laufwerk aus der Liste der verschiedenen Optionen auszuwählen.

Stripe-Größe
Die Option "Stripe-Größe" steht nur zur Verfügung, wenn der Controller die Änderung der Stripe-Größe unterstützt. Klicken Sie auf das entsprechende Optionsfeld, um die Stripe-Größe für das logische Laufwerk auszuwählen.

Die Stripe-Größe ist nützlich, um die Leistung des logischen Laufwerks optimal einzustellen. Probieren Sie in komplizierten Umgebungen verschiedene Stripe-Größen aus, und verwenden Sie dann die für Ihre Situation am besten geeignete Größe. Die Optimierung der Stripe-Größe für eine bestimmte Anwendung kann zu einer Leistungsbeeinträchtigung einer anderen Anwendung führen.

Tests mit Stripe-Größen haben die folgenden allgemeinen Empfehlungen für einfache Umgebungen ergeben:

  • In einer gemischten Lese-/Schreibumgebung: Die Standard-Stripe-Größe wird empfohlen.
  • In einer Umgebung mit mehr Lese- als Schreibvorgängen: Größere Stripe-Größen sind in der Regel besser.
  • In einer Umgebung mit mehr Schreib- als Lesevorgängen: Für RAID 0 oder RAID 1+0 sind größere Stripe-Größen in der Regel besser. Für RAID 4 oder RAID 5 sind kleinere Stripe-Größen in der Regel besser.

Der vierte Schritt besteht darin, zu bestimmen, ob Max. Boot aktiviert werden soll.

Maximale Boot-Größe
Die Option "Max. Boot" bzw. "Maximal Boot-Größe" bestimmt die Anzahl der Sektoren, die für das logische Laufwerk verwendet werden. Wenn "Max. Boot" deaktiviert ist, wird das logische Laufwerk mit 32 Sektoren pro Spur erstellt. In dieser Konfiguration kann ein Boot-Laufwerk mit max. 4 GB erstellt werden. Wenn "Max. Boot" aktiviert ist, erstellt der Controller das logische Laufwerk mit 63 Sektoren pro Spur. In diesem Fall kann ein Boot-Laufwerk mit bis zu 8 GB erstellt werden. Wir empfehlen, "Max. Boot" nur auf dem Laufwerk zu aktivieren, von dem aus Sie den Server booten, da bei Verwendung von 32 Sektoren pro Spur ein leichter Geschwindigkeitsgewinn erzielt wird.

Die Option zur Einstellung der maximalen Boot-Größe ist zunächst deaktiviert. Wenn die Option "Max. Boot" deaktiviert ist, meldet das logische Laufwerk die standardmäßigen 32 Sektoren pro Spur an BIOS-Abfragen (int13h). Durch die Aktivierung der Option wird die Anzahl der an BIOS-Abfragen gemeldeten Sektoren auf maximal 63 erhöht, um die Anzahl der verfügbaren Blöcke zu erhöhen. Die Aktivierung der Option zur Einstellung der maximalen Boot-Größe ist unter Umständen beim Erstellen von großen Boot-Partitionen für bestimmte Betriebssysteme erforderlich. Wenn Sie die maximale Boot-Größe beispielsweise auf einem logischen Laufwerk unter Windows NT 4.0 aktivieren, können Sie eine bootfähige Partition von maximal 8 GB erstellen. Ist die maximale Boot-Größe deaktiviert, ist eine Größe von 4 GB möglich. Wurde ein logisches Laufwerk mit mehr als 255 GB erstellt, werden 63 Sektoren an BIOS-Abfragen gemeldet, unabhängig davon, ob die maximale Boot-Größe aktiviert wurde.

Warnung: Durch die Aktivierung der maximalen Boot-Größe kann die Leistung des logischen Laufwerks herabgesetzt werden.

Folgende Optionen stehen zur Verfügung:

Aktivieren
Über diese Schaltfläche werden 63 Sektoren pro Spur verwendet, und eine Boot-Partition von maximal 8 GB wird ermöglicht.

Deaktivieren
Über diese Schaltfläche werden 32 Sektoren pro Spur verwendet, und eine Boot-Partition von maximal 4 GB wird ermöglicht.

Der fünfte Schritt besteht darin, die Größe für das neue logische Laufwerk zu bestimmen.

Größe des logischen Laufwerks
Geben Sie die gewünschte Größe für das logische Laufwerk im Feld "MB" ein.

Der nächste Schritt besteht darin, zu bestimmen, ob der Array-Beschleuniger aktiviert werden soll.

Array-Beschleuniger
Der Array-Beschleuniger kann in Datenbank- und fehlertoleranten Konfigurationen die Geschwindigkeit steigern. Dies geschieht durch Schreiben von Daten in den Cache-Speicher statt direkt auf die logischen Laufwerke. Das System kann auf diesen Cache-Speicher um ein Vielfaches schneller zugreifen als auf Festplattenspeicher. Durch den Array-Beschleuniger wird Datenintegrität gewährleistet. Batterien und der ECC-Speicher schützen den Cache-Speicher.

Folgende Optionen stehen zur Verfügung:

Aktivieren
Über diese Schaltfläche wird der Array-Beschleuniger aktiviert.

Deaktivieren
Über diese Schaltfläche wird der Array-Beschleuniger deaktiviert.